In Anbetracht des aktuellen Niedrigzinsniveaus suchen immer mehr Anleger nach Alternativen zu klassischen Sparformen. Eine Möglichkeit, in Wertpapiere zu investieren, sind Investmentfonds. Hier stellen wir die verschiedenen Arten von Investmentfonds und ihre Vor- und Nachteile vor.
Aktienfonds sind eine Art von Investmentfonds, die das Geld der Anleger in Aktien investieren. Dabei kann es sich um Unternehmen aus verschiedenen Branchen, Regionen oder Ländern handeln. Die Rendite hängt somit von der Kursentwicklung der Aktien ab. Ein Vorteil dieser Fonds ist, dass sie langfristig eine höhere Rendite als Sparbuch oder Tages- und / oder Festgeld erzielen können. Allerdings birgt das Investment in Aktienfonds auch ein höheres Risiko. Die Kurse können stark schwanken und es besteht die Möglichkeit, dass der Anleger weniger Geld zurückbekommt, als er investiert hat.
Insgesamt gibt es zwei Arten von Aktienfonds: aktiv gemanagte und passiv gemanagte Fonds. Aktiv gemanagte Fonds werden von professionellen Fondsmanagern geleitet, die versuchen, eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen. Dafür wählen sie gezielt Aktien aus, von denen sie eine positive Entwicklung erwarten. Passiv gemanagte Fonds, auch Indexfonds genannt, bilden hingegen einen Marktindex wie zum Beispiel den DAX nach. Hier wird nicht aktiv in die Aktienauswahl eingegriffen, sondern der Index wird einfach abgebildet. Die Verwaltungskosten von passiv gemanagten Fonds sind in der Regel geringer als bei aktiv gemanagten Fonds.
Rentenfonds sind eine weitere Art von Investmentfonds, die das Geld der Anleger in festverzinsliche Wertpapiere anlegen, wie zum Beispiel Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen. Der Vorteil dieser Fonds ist, dass das Risiko im Vergleich zu Aktienfonds geringer ist. Allerdings ist auch die Rendite niedriger, da die Zinsen derzeit sehr niedrig sind. Zudem können steigende Zinsen dazu führen, dass der Wert der Anleihen sinkt und somit auch der Wert des Fonds.
Auch bei Rentenfonds gibt es unterschiedliche Typen. Zum einen gibt es Staatsanleihenfonds, die nur in Staatsanleihen investieren. Hierbei handelt es sich um relativ sichere Anlagen, da Staaten als Schuldner als sehr zuverlässig gelten. Zum anderen gibt es Unternehmensanleihenfonds, die in Anleihen von Unternehmen investieren. Hierbei ist das Risiko höher, da Unternehmen insolvent gehen können und somit das Geld der Anleger gefährdet ist. Zudem gibt es auch Hochzinsanleihenfonds, die in Anleihen von Unternehmen mit schlechter Bonität investieren. Hier ist das Risiko am höchsten, dafür kann aber auch eine höhere Rendite erzielt werden.
Mischfonds sind eine Kombination aus Aktienfonds und Rentenfonds. Sie investieren in verschiedene Anlageklassen, wie Aktien, Anleihen oder auch Immobilien. Dadurch soll das Risiko gestreut und eine höhere Rendite erzielt werden. Ein Vorteil von Mischfonds ist, dass die Anleger nicht selbst entscheiden müssen, in welche Anlageklasse sie investieren sollen. Allerdings ist das Risiko auch hier nicht zu vernachlässigen. Je nach Zusammensetzung des Fonds kann das Risiko höher oder niedriger ausfallen.
Immobilienfonds investieren das Geld der Anleger in Immobilien. Dabei kann es sich um Gewerbeimmobilien, wie Büro- oder Einkaufszentren, oder um Wohnimmobilien handeln. Ein Vorteil von Immobilienfonds ist, dass sie im Vergleich zu Aktien und Rentenfonds eine geringere Schwankungsbreite aufweisen. Zudem können Anleger von steigenden Mieten und Immobilienpreisen profitieren. Allerdings sind Immobilienfonds auch mit höheren Kosten verbunden, da die Verwaltung und Instandhaltung der Immobilien Geld kostet.
Investmentfonds bieten eine Möglichkeit, in Wertpapiere zu investieren, ohne selbst eine umfangreiche Analyse durchführen zu müssen. Allerdings sollten Anleger sich bewusst sein, dass jeder Fonds Risiken birgt und die Rendite nicht garantiert ist. Es lohnt sich daher, sich im Vorfeld über die verschiedenen Arten von Fonds und deren Vor- und Nachteile zu informieren. Wer sich unsicher ist, sollte sich von einem unabhängigen Finanzberater beraten lassen.